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Der Airbus A400M “Grizzly” ist ein militärisches Transportflugzeug von Airbus Military, einer Tochterfirma von Airbus, bzw. EADS. Mit dem A400M hat Airbus erstmals einen Militärtransporter entwickelt. Das Flugzeug soll in vielen Armeen veraltete Maschinen ersetzen, vor allem die deutsch-französische Transall C-160. Das Transportflugzeug ist mit 4 Turboprop-Triebwerken und 8-Blatt Propellern ausgestattet und zeichnet sich gegenüber ihren Vorläufern durch eine sehr viel höhere Nutzlast und Reichweite aus. Für Start und Landung - selbst unter ungünstigen Witterungsbedingungen - genügt eine Landebahn von unter 1000 Metern Länge. Das Fahrwerk ist dazu ausgelegt, auf unbefestigten Behelfspisten landen zu können. Etwa 30 Prozent des militärischen Flugzeugs bestehen aus Composite-Harz-Werkstoffen. Ausgestattet ist der Airbus A400M mit zwei unabhängigen Fly-by-Wire-Steuerungssystemen, 8 Glasdisplays und einem FADEC (Full Authority Digital Engine Control) zur Optimierung der technischen Effizienz und Arbeitsentlastung der Piloten. Der Erstflug fand am 11. Dezember 2009 in Sevilla (Spanien) statt. Obwohl schon die ersten Serienmaschinen ausgeliefert wurden, befindet sich der Airbus A400M auf Grund von technischen Problemen quasi immer noch in der Erprobungsphase (Stand: 2017).

Technische Daten:

Verwendung Militärtransport
Antrieb EuroProp International
Typ 4 x TP 400-D6
Art Turboprop-Triebwerke
Leistung je 8.250 kW (je 11.217 PS)
Propeller Ratier-Figeac FH386
. je 8 Blatt, verstellbar
Propellerdurchmesser 5,2 m
Flügelspannweite 42,4 m
Länge 45,1 m
Höhe 14,7 m
Fahrwerk, Spur 6,2 m
Tragflügelfläche 221,50 m²
Flügelstreckung 8,12
Tragflächenbelastung Maximal 637 kg/m²
Frachtraumabmessung .
Länge 17,71 m, ohne Rampe
Breite 4,00 m
Höhe 3,85 m (4,00 m hinter dem Flügel)
Rampe 5,40 m
Frachtraumvolumen 340 m³ brutto
Leergewicht 78.600 kg
Maximales Landegewicht 122.000 kg
Maximales Startgewicht 141.000 kg
Maximale Nutzlast 37.000 kg (32.000 kg für einzelne Frachtgüter)
Maximaler Kraftstoffvorrat 50,500 kg
Höchstgeschwindigkeit 857 km/h (Mach 0,72)
. ca. 555 km/h auf Meereshöhe (300 kts)
Dienstgipfelhöhe 11.278 m
Flugreichweite .
bei voller Nutzlast 3.300 km
bei 30 t Zuladung 4.535 km
bei 20 t Zuladung 6.390 km
Überführungsreichweite 8.700 km
Landebahnlänge 625 m minimal
Startbahnlänge 940 m minimal

Beschreibung:

Der Airbus A400M ist eine Militärtransporter mit Turboprop, welcher speziell für die geänderten Anforderungen der europäischen NATO-Staaten als auch denen der internationalen Luftstreitkräfte entwickelt wurde. Ziel war es, ein neues Transportflugzeug zu schaffen, dass der politischen Weltlage von heute entspricht. Es soll im Krisenfall bei einer militärischen Bedrohung, zur Friedenssicherung, zur humanen Hilfe, zur Evakuierung oder zur Schaffung einer Luftbrücke eingesetzt werden. Mobilität ist entscheidend, um rasch und effektiv Personen, Ausrüstung und Vorräte zu weit entfernten Krisenherden zu transportieren.

Der Transport von Gütern und Personal ist aber nicht die einzige Einsatzmöglichkeit. Der A400M ist auch dafür vorgesehen, Güter mit und ohne Fallschirm sowie Fallschirmjäger abzusetzen. Zudem soll der Airbus mit einer Lazarettausrüstung („MedEvac“) eingerichtet werden können, um verletzte Personen zu transportieren. Ferner ist das Transportflugzeug zur Luftbetankung fähig.

Um den hohen Anforderungen zu genügen ist ein robustes Fahrwerk erforderlich, damit auch auf Gras- und Schotterpisten gelandet werden kann. Das Hauptfahrwerk besteht aus 12 Rädern und das Bugrad aus 2. Der Luftdruck kann automatisch den unterschiedlichen Gegebenheiten angepaßt werden.

Als erstes militärische Transportflugzeug wurde der Airbus A400M bei wichtigen Komponenten zur Verringerung struktureller Ermüdung oder zum Schutz vor Korrosion zu mehr als 30 Prozent aus Verbundwerkstoffen hergestellt.

Um einen symmetrische Luftstrom über den Flügeln zu erreichen, wurde besonderer Wert auf deren Design gelegt, mit Einsparungen am Gewicht und besseren Flugeigenschaften.

Der Antrieb wurden extra für dieses Flugzeug entwickelt. Billiger wäre es aber den finanzierenden Staaten gekommen, wenn sie auf bestehende Triebwerke des Marktes zurück gegriffen hätten. Genau diese neuen Triebwerke haben bei der Entwicklung die meisten Probleme bereitet. Selbst beim Jungfernflug in 2009 vor den Journalisten der versammelten Weltöffentlichkeit fiel ein Triebwerk aus. Laien hatten das bei der Landung zunächst nicht bemerkt, weil sich das abgeschaltete Triebwerk durch den Luftstrom noch mitdrehte, - jedoch langsamer.

Die neuen 3-Wellen-Turboprops mit 11.217 PS beschleunigen den Airbus A400M auf 857 km/h (Mach 0,72), der damit fast so schnell wie ein Düsenflugzeug fliegt. Bei taktischen Operationen wird mit 555 km/ geflogen. 4 aerodynamisch geformte und somit effektive und leise Propeller mit je 8 Blatt treiben den Airbus A400M an.

Der volldigitale Triebwerksregler FADEC (= Full Authority Digital Engine Control) kontrolliert das gesamte Triebwerk und andere Komponenten, wie die Schaufelverstellung, die Kraftstoffbemessung oder Gehäusekühlung. Die Kommunikation zwischen Flugzeug und Triebwerk erfolgt in der Luftfahrt über ein standardisiertes serielles Protokoll, ARINC 429, das auch zur Kommunikation anderer Komponenten im Flugzeug genutzt wird.

Antrieb:

An der Entwicklung des

Turboprop-Triebwerks EPI TP400-D6

des Airbus A400M sind 4 Staaten mit Rolls-Royce (GB), ITP (Spanien), MTU Aero Engines (D) und Snecma (F) beteiligt. Für die Entwicklung, Herstellung und Betreuung wurde dazu das gemeinsame Unternehmen Europrop International (EPI) gegründet, deren Hauptsitz in München ist. Der Antrieb wird durch achtblättrige Ratier-FH-386-Propeller mit 5,2 Metern Durchmesser aus gewobenen Faserverbundwerkstoffen umgesetzt. Die Leistung des Triebwerks wird weltweit nur durch Motore der Antonow An-22 und Antonow An-70 übertroffen. Beide Triebwerke verfügen im Gegensatz zum TP400-D6 des Airbus A400M über zwei gegenläufige Propeller auf derselben Nabe, so dass kein Gegendrehmoment auf die Tragflächenstruktur wirkt.

  • Typ: 3-Wellen-Turboprop
  • Leistung: mehr als 11.217 PS
  • Verdichtungsverhältnis: 25
  • Propellerdurchmesser: 5,2 m
  • Propellerdrehzahl: 840 min-1
  • Gewicht: 1.860 kg (trocken)
  • Länge: 3,5 m

Niemand konnte mir bisher plausibel erklären, warum die Triebwerke ein leichtes Kontergefälle nach unten haben.

Nach meinem physikalischen Grundverständnis stehen die Wellen demnach nicht genau “auf Zug”, sondern leicht quer zur eigentlichen Flugrichtung. Eventuell ist dies einer der Erklärungen, warum es bei der Entwicklung dieses neuen Militärtransporters so viele Probleme gab, hauptsächlich mit den Triebwerken. Am 09.05.2015 stürzte eine Testmaschine dieses Typs nahe Sevillia ab, wobei 4 Personen uns Leben kamen. Ein Softwarefehler soll die Ursache gewesen sein, warum sich mehrere Triebwerke im Flug abschalteten. Das Einführungsprogramm wurde daraufhin vorerst gestoppt, die Tests laufen jedoch unvermindert weiter.

Die Entscheidung für eine europäische Eigenentwicklung war nicht unumstritten. In Deutschland favorisierte der damalige Verteidigungsminister Volker Rühe Mitte der 1990er Jahre die Idee, das neu auf den Markt gekommene Transportflugzeug Antonow An-70 weiterzuentwickeln, anstatt Airbus mit dem Neubau zu beauftragen. Die Entscheidung fiel aber auf Grund politischer Gesichtspunkte zu Gunsten von Airbus aus. Man wollte sich von Rußland, aber auch den USA militärtechnisch unabhängig machen. Ferner sollten durch das Projekt Arbeitsplätze im europäischen Raum geschaffen werden.

Als Fehler, bzw. kostentreibend erwies sich schon bei Vertragsabschluss die Entscheidung europäischer Staaten, wonach die Triebwerke bei einem europäischen Konsortium eingekauft werden sollten, welches diese aber zunächst komplett neu entwickeln musste. Ursprünglich wollte Airbus diese kostengünstig bei Pratt & Whitney beschaffen lassen. Airbus bestätigte mehrmals, dass noch immer Probleme mit den Triebwerken des A400M bestehen (Stand: 2010).

Weitere Probleme ergaben sich im laufe der Entwicklung mit der aufwendigen Triebwerkssoftware, der Lautstärke des Propellerantriebs, der Flugzeugsteuerung und einem um 12 Tonnen zu hohen Gewicht des Flugzeugs. Ferner war die Laderampe nicht in der Lage, einen Panzer in das Flugzeug rollen zu lassen, ohne dass diese am Übergang Rampe-Flugzeug Schaden nahmen. Weiterhin haben Simulationen von Airbus ergeben, dass Steilanflüge, auch “Sarajevo-Landung” genannt, ein Propellerflattern verursachen könnten.

Aufgrund der schweren technischen Probleme, der langen Verzögerung des ganzen Projektes sowie der hohen Kostensteigerungen stand das Projekt mehrmals vor dem Abbruch. Im November 2010 wurde bekannt, dass die Nachfinanzierung des A400M „steht“. Die Muttergesellschaft EADS hat sich mit den sieben Käuferländern auf eine Lösung für den Militärtransporter geeinigt:

  • Deutschland bestellt 53 statt - wie schon länger geplant - 60 Maschinen.
  • Die Bundeswehr verzichtet auf die geforderte vollautomatische Tiefflugfähigkeit des A400M.
  • die Serienproduktion der Maschinen soll gegen Ende 2010 beginnen.
  • Die Auslieferung beginnt 2013.
  • Die Bundeswehr erhält ihre ersten Maschinen voraussichtlich ab 2014. (bis 2016 wurden erst 4 Maschinen ausgeliefert)